In Stuttgart, Hamburg und Co. gelten ab sofort Fahrverbote und Sanktionen für Diesel-Fahrzeuge. Nach dem Diesel-Gipfel in Berlin sinkt auch der Wert des Treibstoffs. Doch wohin mit dem alten Diesel-Wagen, wenn selbst Autohändler ihren Diesel-Bestand schon ins Ausland verkaufen?
Diesel-Fahrverbot in Stuttgart
Seit dem 1. Januar 2019 darf in Stuttgart nicht mehr mit alten Dieselautos gefahren werden. Verboten sind Diese-Autos der Euronorm 4 oder schlechter, die zum Schutz der Umwelt und für eine bessere Luft von den Straßen der schwäbischen Stadt verbannt wurden. Künftig sind auch Euro-5-Fahrverbote denkbar.
Die Umweltschutzorganisation steht diesem Vorhaben positiv gegenüber. Neben Deutschland haben auch Schweden und Norwegen angekündigt, die Nutzung von Diesel-Fahrzeugen stark einzuschränken. In einigen Ländern sollen Neuwagen mit fossilen Brennstoffen bereits ab 2025 verboten sein. Schweden will Diesel-Fahrzeuge, die nicht den Anforderungen entsprechen, bis spätestens 2030 von den Straßen verbannen.
Auch in den Nachbarländern sinkt die Beliebtheit von Diesel-Fahrzeugen. So ging der Absatz der Diesel-Fahrzeuge in Salzburg um mehrere Prozentpunkte zurück. Verwunderlich ist dies nicht, angesichts der progressiven Ausweitung des Diesel-Fahrverbots auf diverse europäische Länder.
Für die deutschen Fahrzeughalter gestalten sich die zunehmenden Verbote als besonders problematisch. Nicht jeder Haushalt kann einen Umstieg vom alten Diesel auf einen teuren Neuwagen finanziell stemmen. Zumal Autohändler kaum Geld für alte Diesel-Autos zahlen und die vorhandenen Fahrzeuge bereits zum Spottpreis ins Ausland verkaufen. An älteren Fahrzeugen, die über einen Dieselmotor verfügen, haben die Händler entsprechend wenig Interesse oder zahlen zumindest nicht den erwünschten Preis. Viele Menschen stellen sich spätestens seit dem Diesel-Fahrverbot in Stuttgart die Frage: wohin mit dem Diesel?
Proteste und Probleme beim Abwracken des alten Diesels
In Stuttgart ist Diesel bereits teilweise verboten, in anderen deutschen Städten wie Hamburg gibt es zumindest Sanktionen. Dies hat in Stuttgart jüngst zu mehreren großen Demonstrationen geführt, die von CDU, FDP und den Freien Wählern organisiert wurden. Auch Porsche, IG Metall und die Grünen unterstützen das Vorgehen gegen das Diesel-Fahrverbot. Wer sich dagegen für ein Verbot ausspricht, muss zunächst einmal den alten Diesel und den zugehörigen Sprit loswerden. Problematisch ist dies aufgrund des raschen Wertverlusts von Diesel-Fahrzeugen, die im Zuge des Verbots verständlicherweise Einbußen im Absatz hinnehmen mussten. Auch der Diesel-Skandal von Volkswagen im Jahr 2015 hat dem Ruf des Verbrennungsmotors geschadet. Während Besitzer eines VWs noch Schadenersatz geltend machen können, bleibt für Besitzer anderer Fahrzeuge nur ein rascher Verkauf. Noch lohnt es sich, den alten Diesel zu veräußern und einen neuen Wagen zu erwerben, der den wachsenden Anforderungen an den Umweltschutz gerecht wird.