Die kreisfreie 160.000-Einwohner-Stadt Solingen liegt im Bergischen Land, also im Südwesten Nordrhein-Westfalens. Mit den beiden Nachbarstädten Remscheid und Wuppertal bildet Solingen einen kulturell und wirtschaftlich zusammenhängenden urbanen Raum („Bergisches Städtedreieck“).
Durch Solingen fließt die Wupper. Die in die sanfte Mittelgebirgsregion der Wupperberge eingebettete Stadt hat ihre heutige Ausdehnung von 90 qkm nach Eingemeindung der Stadt Burg an der Wupper 1975 erreicht. Bereits 1929 sind die Orte Ohligs, Höhscheid, Wald und Gräfrath eingemeindet worden. Trotz dieses langen Zeitraums hat sich in den jetzigen Stadtteilen ein starkes, auf das jeweilige Viertel bezogenes Lokalbewusstsein erhalten. Das von viel Grün und hohem Wohnwert bestimmte Solingen hat dementsprechend kein historisch gewachsenes städtisches Zentrum und präsentiert sich dem Besucher als ein harmonisches Nebeneinander verschiedener Stadtteilkerne mit jeweils eigenen Charakter.
Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Solingen-Mitte gehörte wahrscheinlich seit dem 11. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich der Grafschaft Berg (seit 1380 Herzogtum Berg).
Das mehrmals die Dynastien wechselnde Herzogtum wurde 1806 dem kurzlebigen napoleonischen Satellitenstaat Großherzogtum Berg zugeschlagen. 1815 fiel Berg und damit auch Solingen an Preußen. Seit 1946 ist Solingen nordrhein-westfälisch.
Mit dem Namen „Solingen“ verbinden sehr viele Menschen Messer, Scheren und Bestecke. Tatsächlich ist Solingen der wichtigste deutsche Standort für Schneidwaren. Diese schneidige Stellung hat in Solingen seit dem ausgehenden Mittelalter Tradition. Schwerter, Degen und Dolche mit der seit dem 16. Jahrhundert üblichen Gravur „Me fecit Solingen“ („Mich machte Solingen“) galten bald in ganz Europa als qualitativ besonders hochklassig. Heute haben die mit Abstand meisten deutschen Produktionsunternehmen für die (fast durchgehend zivilen) Schneidwerkzeuge ihren Sitz in Solingen, das den offiziellen Beinamen „Klingenstadt“ trägt. Wenn die Schneidwaren-Produktion auch image-prägend für Solingen und ein wichtiger lokaler Wirtschaftszweig ist, so haben mittlerweile auch andere Branchen mindestens die gleiche Bedeutung als Arbeitgeber und Steuerzahler. So sind nach Stadtverwaltung, Technischen Betrieben Solingen, Stadtwerken und Städtischem Krankenhaus (zusammen etwa 6.500 Beschäftigte), die BIA Kunststoff- und Galvanotechnik GmbH & Co. KG und ein Produktionswerk des Süßwarenherstellers Haribo mit jeweils rund 1.000 Beschäftigten die größten Arbeitgeber in der Stadt.
Einen weiteren bedeutenden Wirtschaftszweig stellen mehrere Betriebe der Autozulieferindustrie dar. Ferner tragen insbesondere mittelständische Unternehmen der Bereiche Softwareentwicklung, Medizintechnik und Verpackung zur Vielfältigkeit des Solinger Wirtschaftslebens bei.
Eine Berühmtheit im Solinger Stadtbild ist die über 120 Jahre alte, das Wupper-Tal überspannende Müngstener Brücke, die höchste deutsche Eisenbahnbrücke (107 m hoch).
Eine weitere Solinger Sonderheit sind die seit den 1950er Jahre den öffentlichen Nahverkehr der Stadt dominierenden Oberleitungs-Busse. Ihren liebevoll „Stangentaxis“ genannten O-Bussen haben die Solinger sogar ein eigenes Museum gewidmet. Zu Solingens vielfältiger Museumslandschaft gehören auch das im Wahrzeichen der Stadt, der mächtigen Burg an der Wupper, untergebrachte Bergische Museum, Industrie- und Kunstmuseen sowie natürlich das unter anderem Solingens Schneidewerkzeug-Tradition thematisierende Deutsche Klingenmuseum. Die Kulturstadt Solingen kann daneben mit einem Theater und einem Kulturzentrum aufwarten.