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Die Europäische Union, kurz EU, ist ein aus 27 europäischen Ländern bestehendes Staatenbündnis. Wie in jeder guten Ehe kommt es auch in Bündnissen wie der EU zu Reibungen und Streitereien, immerhin müssen alle Interessen der 27 Mitgliedsstaaten erst einmal unter einen Hut gebracht werden – kein einfaches Unterfangen.

Zwischen Spannungen und Einigkeit – ein Abbild der EU

Zunächst gilt es festzuhalten, dass es sich bei einer Auseinandersetzung mit der Europäischen Union um dynamische Prozesse handelt, die trotz gewisser Tendenzen veränderbar sind. Nicht jeder EU-Skeptiker muss das zwangsläufig für immer sein, denn Standpunkte können je nach Streitpunkt revidiert werden. Wohl aber sind für alle Seiten zufriedenstellende politische Lösungen illusorisch. Kompromisse werden nicht um jeden Preis geschlossen, schon gar nicht in der Politik.

Universelle Aussagen über EU-Zusammenhalt schwierig

Einige EU-Mitgliedsstaaten gelten beispielsweise in der Migrationspolitik als konservativ bis national. Hierzu zählen vor allem autoritär geführte Staaten aus Osteuropa wie Ungarn, Tschechien oder Polen. Die Flüchtlingskrise aus dem Jahr 2015 hinterlässt tiefe Risse, die nicht nur Familien spaltet, sondern ganze Nationen auseinandertreibt. Doch Krisen wie diese bergen paradoxerweise neben der Spaltung das Potenzial einer gesellschaftlichen Zusammenführung. Ein demonstratives Zusammengehörigkeitsgefühl macht sich insbesondere bei den kleineren EU-Mitgliedsstaaten bemerkbar, möglicherweise befeuert durch den Brexit und weitere einschneidende Entwicklungen, die insbesondere auf temporäre Veränderungen zu einer EU-kritischen Haltung größerer Mitgliedsstaaten wie Frankreich oder Italien zurückzuführen sind. Hier können national-konservative Parteien punkten und eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft zeichnet sich klar ab.

Energie- und Klimapolitik – alle sitzen im gleichen Boot

In manchen Themenfeldern ist der innereuropäische Zusammenhalt besonders groß. Hierzu zählt gewiss der Kampf gegen den Klimawandel, der auf globaler Ebene längst zur entscheidenden Herausforderung des 21. Jahrhunderts ausgerufen wurde. Nur ein starkes, vereintes Europa kann sich in existenziellen Fragen wie diesen keine Eitelkeiten erlauben. Je größer die Herausforderung, desto eifriger arbeiten Menschen zusammen. Doch nicht alle Regierungen haben das Ohr dicht an der Bevölkerung. Verschiedene politische Ausrichtungen, gepaart mit geostrategischen Interessen einiger Mitgliedsstaaten verhindern schnelle und effektive politische Lösungen im Sinne einer klimaneutralen und nachhaltigen Zukunft unseres Planeten.

Die vereinten Staaten von Europa – ein realistischer Gedanke?

Inwiefern die Europäer vor allem in schwierigen Zeiten zusammenhalten, ist auch aufgrund der Corona-Pandemie eine berechtigte Frage. Deutschland hilft Frankreich oder den Niederlanden in Bezug auf die Versorgung von Intensivpatienten. Die gegenseitige Unterstützung ist in Zeiten weltweiter politischer wie wirtschaftlicher Konflikte keine Selbstverständlichkeit. Ein solidarisches Europa geht mit gutem Beispiel voran und lässt sich von äußeren Störfeuern, die immer wieder auftauchen und bewusst gelegt werden, um Zwiespalt zu säen, nicht beeindrucken. Wobei auch diese Aussage einer Momentaufnahme gleicht, denn wie schnell die europäische Familie um ein Mitglied kleiner werden kann, führt uns das Beispiel Großbritannien eindrucksvoll vor Augen. Da verschiedene Positionen in Bezug auf Innen- und Außenpolitik vor keinem Bündnis dieser Welt haltmachen, geht es vielmehr darum, sich den Problemen der Zeit zu stellen. Ein Staatenbündnis von knapp 30 Ländern ist voller Vielfalt und Leben. Europa ist das Land der vielen Nachbarn und eine gesunde Nachbarschaft verbindet. Jedoch ist eine friedliche Trennung stets besser als eine Schlammschlacht, die nicht nur teuer, sondern auch schmerzhaft für alle Beteiligten ausfällt.

Quo vadis, Europa? Wohin führt die Reise?

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