Gelsenkirchen

Die nordrhein-westfälische Großstadt Gelsenkirchen ist seit jeher bekannt durch den Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V., im Sprachgebrauch kurz Schalke 04 oder einfach Schalke genannt. Der Verein wurde im Jahre 1904 im Stadtteil Schalke gegründet. Gelsenkirchen ist eine von vielen Großstädten im Ballungszentrum Ruhrgebiet. Die 105 Quadratkilometer große Stadt hat eine Nord-Süd- und eine Ost-West-Ausdehnung von jeweils rund 17 Kilometern. In den fünf Stadtbezirken Mitte, Nord, Süd, Ost und West leben 260.000 Einwohner.

Zu jedem Bezirk gehören mehrere Stadtteile. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind Ortsteile wie Gelsenkirchen-Buer, Bismarck, Horst, Erle oder Heßler, und eben der drei Quadratkilometer große Stadtteil Schalke mit rund 20.000 Einwohnern.

Gelsenkirchen war in den vergangenen Jahrhunderten ein Zentrum des „Schwarzen Goldes“, wie die Steinkohle hier im Ruhrgebiet genannt wurde. In den 1990er Jahren begann die wirtschaftliche Umstrukturierung weg von der bisherigen Kohle-, Eisen- und Stahlindustrie. Zur Jahrtausendwende endete die Arbeit in der Kokerei Hassel, und die Zeche Ewald Hugo wurde im April 2000 geschlossen. Damit verloren mehrere Tausend Bergarbeiter ihren bis dahin sicheren Arbeitsplatz. Zur selben Zeit begann die Shell Solar Deutschland AG mit der Produktion moderner Photovoltaik-Anlagen.

Ein Jahrzehnt später hat Gelsenkirchen weit über das Ruhrgebiet hinaus ein Standing als moderner Industrie- und Technologiestandort. Zu den namhaften Unternehmen gehören die Erdölraffinerie BP Gelsenkirchen GmbH, der Energiekonzern E.ON, die Gelsenwasser AG, der Möbeldiscounter Roller GmbH & Co. KG, der US-amerikanische Automobilzulieferer TRW Automotive oder der Gebäudedienstleister Stölting Service Group als Familienunternehmen in dritter Generation.

Gelsenkirchen ist über die vier Bundesautobahnen A 2, A 40, A 42 und A 52 erreichbar. Das städtische Straßennetz von der Bundesautobahn bis hin zur Gemeindestraße umfasst etwa 800 Kilometer. Die Bundesstraßen B 224, B 226 und B 227 verlaufen durch das Stadtgebiet. Der Hafen Gelsenkirchen am Rhein-Herne-Kanal ist ein bedeutender Umschlagplatz für Getreide sowie für Mineralölprodukte. Der Hauptbahnhof hat im bundesweiten Fernverkehr eine eher untergeordnete Bedeutung. Straßenbahn, U-Bahn und S-Bahn sorgen für ein insgesamt dichtes Netz im öffentlichen Personennahverkehr. Die Anbindung an Nachbarstädte wie Bochum, Essen, Herne, Bottrop und Gladbeck ist auch für Berufspendler ausreichend gut. Anfang der 1990er Jahre wurde die Fachhochschule Gelsenkirchen mit weiteren Studienorten in Ahaus, Bocholt und Recklinghausen gegründet. An der Westfälischen Hochschule sind etwa 10.000 Studierende in acht Fachbereichen mit Bachelor- und Master-Studiengängen eingeschrieben.

Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW ist in Gelsenkirchen mit den Fachbereichen kommunaler Verwaltungs- und Polizeivollzugsdienst präsent. Das Schulsystem ist durchgängig von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II.

Zu den beliebten Naherholungszielen in Gelsenkirchen gehören der Nordsternpark im Stadtteil Horst, der Revierpark Nienhausen oder der über 20 Hektar große Stadtgarten, der ehemalige Kaiser-Wilhelm-Park im Zentrum von Gelsenkirchen. Im Mittelpunkt der Parkanlage von Schloss Berge im Stadtteil Buer steht ein 18 Meter hohes Ehrendenkmal. Mit 2.500 feuervergoldeten Namensinschriften wird der Opfer aus Gelsenkirchen-Buer in den beiden Weltkriegen gedacht.

In der heutigen Zeit ist Gelsenkirchen eine moderne Stadt mit Events wie der Ruhrolympiade, dem Biathlon in der Veltins-Arena sowie mit einem lebhaften Nachtleben in Diskos, in der Kaue der ehemaligen Zeche Wilhelmine Victoria, oder im denkmalgeschützten Alten Schlachthof aus den 1910er Jahren im Stadtteil Heßler.