Werkverträge und Personalleasing: Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Werkvertrag, Personalleasing oder Zeitarbeit? Die drei Begriffe werden häufig in den sprichwörtlich einen Topf geworfen. Fakt ist, dass beide Beschäftigungsvarianten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowohl Vorteile als auch Nachteile mitbringen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, die richtige Entscheidung zu treffen und dazu die Unterschiede der Vertragsarten zu kennen.
Die Vor- und Nachteile von Personalleasing für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Personalleasing, auch unter der Bezeichnung Zeitarbeit bekannt, bietet Arbeitnehmern eine gute Einstiegsmöglichkeit oder einen schnellen Wiedereinstieg in den Beruf. Zum Einblick in verschiedene Branchen und der Sammlung von Erfahrungen besteht die Chance auf eine Festanstellung. Ab der 6. Arbeitswoche erhöht sich das Gehalt, welches sich nach 9 Monaten Zeitarbeit nicht merklich von den Löhnen festangestellter Arbeitnehmer unterscheidet. Allerdings erfordert die Beschäftigung über eine Zeitarbeitsfirma eine enorme Flexibilität und die Bereitschaft zu wechselnden Arbeitsstellen und den damit verbundenen wechselnden Anforderungen an die eigenen Fähigkeiten.
Als Arbeitgeber können Sie durch Personalleasing Auftragsspitzen und personelle Engpässe in der Urlaubszeit oder bei hohem Krankenstand überbrücken. Sie entlasten die Personalabteilung, da Sie nicht selbst auf Mitarbeitersuche gehen und auch keine Lohnabrechnung für Zeitarbeiter vornehmen brauchen. Die Befristung des Personalleasings ist ein Vorteil, der Ihnen Kosten spart und der dafür sorgt, dass Sie nur bei bestehendem Bedarf mehr Arbeitnehmer beschäftigen. Allerdings sollten Sie darüber in Kenntnis sein, dass nicht alle Zeitarbeitsfirmen kompetent und zuverlässig sind. Die Suche nach einem geeigneten Partner im Personalleasing kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Bedenken Sie dazu, dass die Arbeitnehmerüberlassung nur für einen begrenzten Zeitraum möglich ist und dass Sie als Auftraggeber in der Subsidiärhaftung stehen.
Der Werkvertrag: Vor- und Nachteile im Überblick
Für Auftragnehmer die gerne eigenständig und eigenverantwortlich arbeiten, kann ein Werkvertrag vorteilhaft sein. Denn dieser besagt explizit, dass der Werkvertragsnehmer die Verantwortung für die Fertigstellung des Werks trägt. Die Entlohnung erfolgt leistungsgerecht, was wiederum ein Vorteil ist, wenn der Vertragsnehmer fristgerecht und zufriedenstellend liefert. Allerdings können die eigentlichen Vorteile auch zum Nachteil werden. Ist der Werkvertragsgeber unzufrieden, kann er Gewährleistungsansprüche geltend machen oder die vollständige Werkvergütung verweigern. Auch eine Kündigung ohne Angabe von Gründen und ohne lange Fristen ist von Seiten des Werkvertragsgebers aus jederzeit möglich.
Der größte Vorteil für Werkvertragsgeber begründet sich darin, dass Sie bei der Werkerstellung außen vor sind. Das heißt, dass die Fertigstellung des Werks nicht in Ihrer Verantwortung, sondern in der Alleinverantwortung des Vertragsnehmers liegt. Sie sparen Kosten, da Sie nur bei Fertigstellung nach Ihren Anforderungen und zum vereinbarten Zeitpunkt zahlen. Die Haftung trägt die Fremdfirma, mit der Sie den Werkvertrag abgeschlossen haben. Wo es Vorteile gibt, sind auch Nachteile vorhanden. Ändert sich der Projektanspruch innerhalb der Vertragszeit, müssen Sie neu verhandeln und büßen dabei an Flexibilität ein. Sollte der Werkvertragsnehmer nicht einverstanden sein, bleibt oftmals nur ein unfertiges Werk und die Möglichkeit einer Kündigung des Vertragsnehmers.
Beide Vertragsarten können vorteilhaft oder nachteilig für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sein. Umso wichtiger ist es, den passenden Vertrag für Ihr Unternehmen und für das Projekt zu wählen. Denn nur dadurch überwiegen Vorteile und Nachteile können ausgeschlossen werden.