Saarbrücken ist die Hauptstadt des Bundeslandes Saarland. Der Name „Saarbrücken“ bezieht sich auf die Fluss-Lage der mit einer relativ überschaubaren Einwohnerzahl von 180.000 zu den kleinsten Landeshauptstädten Deutschlands zählenden Stadt.
Aber „Saarbrücken“ kann durchaus auch in dem Sinne verstanden werden, dass hier Brücken geschlagen werden. Nämlich zum großen Nachbarn Frankreich, der direkt ans Stadtgebiet grenzt. Saarbrücken hat eine ganz besondere Beziehung zu Frankreich. Und das merkt man nicht nur beim Genuss der exzellenten Saarbrücker Küchen-Spezialitäten. Stadt und Umgebung gehörten im Lauf der Geschichte immer wieder entweder unmittelbar als integraler Landesteil oder als abhängiges Gebiet zum französischen Herrschaftsbereich. Das letzte Mal als Hauptstadt des unter der Vormundschaft („Tutelle“) Frankreichs stehenden autonomen Staates Saarland (1947 - 1957). Wegen und oft auch trotz des historischen Hin und Her hat sich inzwischen ein regionales Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Saarländern, Lothringern und den ebenfalls in guter Nachbarschaft lebenden Luxemburgern im Großraum SaarLorLux entwickelt, das in seiner Herzlichkeit für Europa und die Welt Vorbild sein könnte.
Ein in Saarbrücken besonders auffälliger Ausdruck dieser Zusammengehörigkeit ist die selbstverständliche Präsenz des geschriebenen und gesprochenen Französischen im Alltag der Stadt.
Saarbrücken ist faktisch die einzige zweisprachige Landeshauptstadt in Deutschland. In den Gymnasien der Stadt ist Französisch Pflichtfach. Natürlich ist auch für die Schüler des Deutsch-Französischen Gymnasiums und die etwa 5.000 Studierenden der Deutsch-Französischen Hochschule Französisch eine Selbstverständlichkeit. Die Deutsch-Französische Hochschule ist wie die Universität des Saarlandes (18.000 Studierende) und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (6.000 Studierende) eine der insgesamt sechs Hochschulen in Saarbrücken.
Deutsch-französische Kulturveranstaltungen in Saarbrücken wie das seit 1978 gepflegte Bühnen-Festival Perspectives vertiefen regelmäßig die binationale Verbundenheit wie auch der parkähnliche Deutsch-Französische Garten (Jardin Franco-Allemand) am Grenzübergang Goldene Bremm.
Die geographische und kulturell-emotionale Nähe zu Frankreich hat auch Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Zentrum eines bedeutenden Schwerindustrie-Reviers im deutschen Westen gewordenen Stadt. Nicht zuletzt, weil ungefähr 20.000 der in Saarbrücken arbeitenden Menschen Pendler aus Frankreich sind, etwa 100 französische Firmen wie Michelin einen Sitz in Saarbrücken haben und viele Saarbrücker Unternehmen Dependancen in Lothringen unterhalten.
Neben einigen Industriewerken wie der Zahnradwerk Friedrichshafen AG (8.000 Beschäftigte) oder der zum Saarstahl-Konzern gehörenden Drahtfabrik im Stadtteil Burbach basiert Saarbrückens Wirtschaft vor allem auf dem Dienstleistungssektor (Versicherungen, IT-Beratung usw.) sowie auf der öffentlichen Landes- und Kommunalverwaltung. Als Sitz des saarländischen Landtags und der Landesregierung ist Saarbrücken zudem Hotspot der Landespolitik.
Ein Hotspot der Kulturwelt der Region ist das direkt an der Saar in der Innenstadt gelegene Saarländische Staatstheater mit seinen vier Sparten Schauspiel, Oper, Operette, Ballett und Musical. Unweit davon laden Sehenswürdigkeiten wie das Saarbrücker Schloss oder das Alte Rathaus zum Besichtigen ein.
In Saarbrücken hat mit dem Saarländischen Rundfunk die nach Radio Bremen
kleinste Landesrundfunkanstalt der ARD ihren Sitz.
Eine Sonderheit in der Saarbrücker Sportlandschaft ist der heimische Rugby-Club Stade Sarrois, der als einziger deutscher Club in der Regionalliga von Elsass-Lothringen spielt.
