Geographische Lage
Die Großstadt Remscheid liegt in Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Die Stadt hat eine Fläche von gut 74 qm.
Sie befindet sich auf hügeligem Gelände auf den Höhen des Bergischen Landes in einem großen Bogen des Flusses Wupper und über den tief eingeschnittenen Tälern des Mors- und des Eschbachs. Dadurch liegt die höchste Stelle des Stadtgebiets in Hohenhagen immerhin auf fast 380 m über N.N., während die tiefste Stelle gerade auf 96 m über N.N. an der Wupper bei Wiesenkotten kommt.
Das Stadtgebiet ist zu fast einem Drittel von Wald- und Grünflächen bedeckt, woher der Marketingbegriff „Großstadt im Grünen“ rührt.
Eine Remscheider Besonderheit sind die mehr als 240 sogenannten Wohnplätze. Die vier Stadtbezirke sind in Stadtteile und diese wiederum in Wohnplätze mit eigenem Namen unterteilt. Das sind entweder historische Namen von alten Siedlungen oder Neubaugebiete, die ein politisch unselbstständiger statistischer Teil von Remscheid sind.
Wirtschaft
Remscheid ist nach Wuppertal und Solingen, den beiden nächstgelegenen Großstädte, die drittgrößte Stadt des Bergischen Landes, und wird traditionell auch als „die Seestadt auf dem Berge“ bezeichnet. Dieser Name bürgerte sich seit den 1880er Jahren ein, da die dortige Metall- und Werkzeugindustrie zahlreiche Handelsbeziehungen nach Übersee unterhält.
Heute gilt Remscheid wegen seiner Wirtschaftsstruktur als eine der letzten Industriestädte Nordrhein-Westfalens.
Da Holz, Eisenerz und Wasserkraft in der Umgebung von Remscheid reichlich zur Verfügung standen, konnten sich bereits im 15. Jahrhundert durch Wasserkraft betriebene Schmieden und Schleifereien dort ansiedeln. Heute noch ist die traditionelle Werkzeugproduktion dominierend, wobei einige der dortigen Unternehmen durch modernste High-Tech-Verfahren auch international einen guten Ruf haben. Eher langsamer und fast unbemerkt setzte allerdings ein Strukturwandel ein hin zu mehr Dienstleistungen wie der Produktentwicklung und dem Produktdesign mit einer ungewöhnlich hohen Patentdichte.
Einige der zahlreichen überregional bekannten Mittelständler in Remscheid seien beispielhaft genannt:
Die Brüder Reinhard und Max Mannesmann entwickelten 1885 in der Feilenhauer Werkstatt ihres Vaters ein Verfahren zur Produktion nahtloser Stahlrohre und begründeten damit den Weltkonzern Mannesmann mit seinem Stammwerk in Remscheid.
Das immer noch in Familienbesitz befindliche renommierte Heiztechnikunternehmen Vaillant mit dem Logo eines Osterhasen-Kopfes gründete 1874 Johann Vaillant ebenfalls in der Stadt.
Die DEW (Deutsche Edelstahl-Werke) in Remscheid wurden über Thyssen BSI (Bergische Stahlindustrie) zur Thyssen Krupp GmbH, einem der weltweit größten Automobilzulieferer.
Bildung
Passend zum örtlichen Wirtschaftsschwerpunkt hat die Bergische Universität Wuppertal das Institut für Werkzeugforschung und Werkstoffe (IFW) in Remscheid angesiedelt.
Kultur
Das Deutsche Werkzeugmuseum darf natürlich im Zentrum der deutschen Werkzeugindustrie nicht fehlen, wo historische Werkstätten und Werkzeuge zur Eisenverhüttung zu sehen sind.
Das Teo Otto Theater ist das bedeutendste der drei Stadttheater und mit seinen knapp 680 Plätzen ein bekanntes Gastspieltheater. Nach einer umfassenden detailgetreuen Renovierung bis 2003 hat es wieder den Charme der 1950er Jahre zurück und wurde daher bereits als Filmkulisse gebucht.
Sport
Der Fußballverein FC Remscheid und seine Vorgängerclubs konnten immerhin fünf Saisons in der 2. Bundesliga verbuchen, zuletzt 1993. Ansonsten sind die Remscheider Sportvereine vor allem im Rollhockey und Fallschirmspringen erfolgreich.
