Krefeld

Seidenstickerstadt Krefeld! So wird die knapp 140 Quadratkilometer große nordrhein-westfälische Stadt am Rhein aufgrund des traditionellen Handwerks der Seidenstickerei gerne genannt. In den 19 Stadtteilen, die zu neun Stadtbezirken zusammengefasst sind, wohnen und leben 225.000 Einwohner, die Krefelder. Abgesehen von Krefeld-Mitte sind Stadtteile wie Uerdingen, Fischeln, Hüls, Verberg, Bockum und Linn über die Stadtgrenzen hinweg bekannt. Zu den direkten Nachbarstädten gehören Duisburg, Moers, Tönisvorst, Kempen und Meerbusch. Die Entfernung zur nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf beträgt von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof 30 Kilometer. Über die Bundesautobahnen A 44 und A 57 dauert die Pkw-Fahrt je nach Tageszeit eine halbe Stunde.

Die Stadtgeschichte reicht zurück bis in das erste Jahrhundert nach Christi Geburt. Das Kastell Galduba war eine der ersten damaligen Siedlungen der Römer auf dem heutigen Stadtgebiet. In den folgenden Jahrhunderten fanden in dieser Region zahlreiche Schlachten, Feldzüge, Aufstände und Brandschatzungen statt. Die Stadtgeschichte entwickelte sich überaus schicksalhaft und abwechslungsreich. Das heutige Krefeld wurde insgesamt sieben Mal erweitert. Dazu gehörte der Neubau von Stadtmauern und Stadtwällen mit dem Obertor, dem Niedertor, dem Neuen Tor, dem Westtor sowie mit der Pforte nach Cracau als heutigem Stadtteil. Die Eingemeindung zur Großstadt begann im Jahre 1901 und war erst 75 Jahre später abgeschlossen.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich in Krefeld Industriezweige wie Chemische Industrie, wie Metall-, Fahrzeugbau-, Maschinenbau-, Elektronik- und natürlich die Textilindustrie angesiedelt. In Uerdingen ist der Chemiekonzern Bayer AG mit einem großen Werk präsent. Im Stadtteil Oppum unterhält die Deutsche Bahn AG ein modernes Werk zur ICE-Instandhaltung. Die Textilindustrie mit Samt und Seide hatte ihren Wirtschaftszenit bis in das 19. Jahrhundert hinein. Heutzutage werden hier in Krefeld überwiegend Hemden- und Krawattenstoffe produziert. Zu den international namhaften Unternehmen am Ort gehören Canon, Toshiba, Kawai oder CiS Electronic GmbH im Europapark Fichtenhain. Die Weinbrennerei Dujardin hat seit jeher ihren Stammsitz im Stadtteil Uerdingen.

Die Verkehrsinfrastruktur ist mit der Nähe zum 20 Kilometer entfernten Flughafen Düsseldorf denkbar gut. Die Bundesstraße B 57 verläuft quer durch das Krefelder Stadtgebiet. Um die Stadt herum führen die drei Autobahnen A 40, A 44 und A 57. Das innerstädtische Straßennetz ist bei Berücksichtigung sämtlicher Straßen mehr als 800 Kilometer lang. Im Stadtteil Linn hat der dortige Rheinhafen Krefeld eine direkte Anbindung an den Fluss. Der Krefelder Hauptbahnhof spielt im Fernverkehr eine eher untergeordnete Bedeutung. Die Radfahrer profitieren von einem dichten, knapp 300 Kilometer langen Radwegenetz durch und um Krefeld herum. Der öffentliche Personennahverkehr ÖPNV ist dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr VRR angeschlossen.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Museumszentrum Burg Linn, das Deutsche Textilmuseum im Stadtteil Linn sowie das Haus der Seidenkultur im Stadtzentrum nahe dem Hauptbahnhof. Haus Rath im Stadtteil Elfrath ist als eine mittelalterliche Burganlage aus den 1200er Jahren das älteste erhaltene Bauwerk in der Stadt. Die über 800 Jahre alte Eibe auf dem Burggelände steht unter Denkmalschutz; sie gilt als ältester Baum am Ort.

In einigen Stadtteilen wird Krieweelsch als Krefelder Mundart gesprochen und gepflegt. Altbier gehört zu den traditionellen Krefelder Bieren. Das unter Liebhabern bekannte „Krefelder“ ist eine Mischung aus Krefelder Altbier und Cola. Beliebte Naherholungsgebiete sind der Stadtwald mit dem Krefelder Zoo, der Botanische Garten in Oppum, Hülser Berg, Elfrather See sowie Burg Linn in dem gleichnamigen Ortsteil.