Die im Osten des Bundeslandes Thüringen zwischen Gera und Weimar liegende kreisfreie Stadt Jena grenzt an die Landkreise Weimarer Land und Saale-Holzland-Kreis. Mit einer Bevölkerung von ungefähr 110.000 Einwohnern ist Jena neben der Landeshauptstadt Erfurt die einzige weitere Großstadt im thüringischen Freistaat. Jena erstreckt sich auf 114 qkm Fläche in einem etwa zwei Kilometer breiten, von teilweise bewaldeten Hängen und Berghöhen begrenzten Tal der mittleren Saale.
In der Eigendarstellung wird Jena gern als „Lichtstadt“ bezeichnet. Dieser Beiname weist einerseits auf Jenas über 150-jährige Tradition als Standort der auf Erkenntnissen zu den Lichtprinzipien basierenden optischen Industrie hin. Andererseits bezieht sich „Lichtstadt“ auch auf Jenas historische Rolle während der Aufklärungszeit und auf die aktuelle Stellung als von Geistesblitzen charakterisiertes Zentrum wissenschaftlicher Forschung und innovativer Wirtschaftsideen.
Jena gehörte seit dem 14. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Wettiner bis es 1423 an sächsische Herrscher fiel. Nach Zugehörigkeiten zu Kursachsen, Sachsen-Jena, Sachsen-Eisenach war Jena von 1741 bis 1920 Teil des Kleinstaates Sachsen-Weimar-Eisenach.
1920 kam Jena zum Freistaat Thüringen, war 1952 bis 1990 Stadt im DDR-Bezirk Gera und ist dann zum neugegründeten Bundesland Thüringen gekommen. Welthistorisch bekannt wurde die Stadt wegen der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt (14. Oktober 1806).
Von herausragender Bedeutung für die Stadt wurde die Gründung der Universität 1558. Im 18. Jahrhundert stieg diese Hochschule vor allem wegen hier lehrender Geistestitanen wie Hegel und Fichte zu einer der angesehensten Universitäten in Deutschland auf. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist heute mit 18.000 Studierenden die größte Thüringer Universität. Eine weitere Hochschule in Jena ist die 1991 als Fachhochschule gegründete Ernst-Abbe-Hochschule.
Der Namenspatron dieser Hochschule, der Physiker Ernst Abbe, war zusammen mit dem Unternehmer Carl Zeiss federführend für den Mitte des 19. Jahrhunderts beginnenden Aufstieg Jenas zum Zentrum optischer und feinmechanischer Industrie. Heute sind in Optik-Großunternehmen wie Zeiss, Schott und Jenoptik sowie weiteren Jenaer Fachbetrieben dieser Branche mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Jena gilt als Top-Standort für Hochtechnologie auch in innovativen Bereichen wie Digitale Wirtschaft, Gesundheitstechnologie oder Umwelttechnik.
Dazu hat nicht zuletzt die ausgezeichnete Kooperation der Unternehmen mit Jenas Hochschulen und stadtansässigen Forschungsinstituten beigetragen. Zum ökonomischen Erfolg der Stadt tragen auch die Anbindung an das Eisenbahnnetz über die Mitte-Deutschland-Verbindung sowie der Anschluss an die Autobahn BAB 4 bei.
Jena kann mit seinem Theaterhaus und dem Volkshaus mit einem attraktive Bühnenangebot aufwarten. Eine Jenaer Sehenswürdigkeiten-Spezialität sind die seit dem 17. Jahrhundert bekannten „Sieben Wunder von Jena“. Dazu gehören unter anderem die allstündlich vergeblich nach einem Thüringer Kloß schnappende Schnapphans-Figur in der Rathausuhr und der mittelalterliche Fuchsturm auf dem Hausberg. Jena kann nur mit relativ wenigen althistorischen Bauwerken aufwarten, dafür aber mit einer großen Anzahl von Hochhäusern. Dazu gehören Deutschland ältestes Hochhaus, das 1915 erbaute Elf-Etagen-Haus Bau 15, sowie der 145 m hohe, JenTower (1972), einst höchstes Hochhaus der DDR.
Zur Erholung und Unterhaltung bietet Jena seinen Bürgern und Gästen unter anderem Sportereignisse in der Carl-Zeiss-Arena, Nachtbummel durch das Kneipenviertel in der Wagnergasse und Spaziergänge durch grüne Oasen wie dem Volkspark Oberaue oder dem Botanischen Garten an.
