Mit 110.000 Bürgern ist Trier lediglich die kleinste der vier Großstädte im Südwest-Bundesland Rheinland-Pfalz. Trier kann aber mit einem Superlativ punkten, der im Gegensatz zum veränderlichen Einwohnerzahl-Ranking für alle Zeiten feststeht: Trier ist die älteste Stadt Deutschlands. Die sich beiderseits der Mosel zwischen Eifel und Hunsrück in einen Tal auf knapp 120 qkm Fläche erstreckende Stadt liegt nur etwa 15 km von der luxemburgischen Grenze entfernt. Lothringen und Wallonien sind ebenfalls nach weniger als 50 km Fahrt zu erreichen. Ausdruck der Eingebundenheit in diese multinationale Kultur- und Wirtschaftsregion ist Triers Zugehörigkeit
zum Vierstädtebund QuattroPole, dem neben Trier Saarbrücken, Metz und Luxemburg-Stadt angehören.
Vor über 2000 Jahren, wahrscheinlich im Jahr 16 v. Chr., wurde das im römischen Germanien liegende Trier gegründet. Der ursprüngliche Name der neuen Stadt, Augusta Treverorum, bezog sich auf den damaligen römischen Kaiser Augustus sowie auf den germanischen Stamm der an der Mosel lebenden Treverer. Zeitweilig erreichte Augusta Treverorum die für antike Verhältnisse enorme Einwohnerzahl von 80.000 und war damit die größte Stadt im Norden des römischen Imperiums. Die nachrömische Geschichte Triers war insbesondere durch ihre Zentralfunktion für das Erzbistum Trier geprägt. Das Erzbistum war eines der sieben Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Triers Geschichte war zudem lange Zeit durch eine Sonderbeziehung zu Frankreich mitbestimmt.
Die Stadt gehörte nämlich einige Male zu Frankreich (zuletzt bis 1814 unter Napoleons I.) oder war von französischen Truppen besetzt (zuletzt 1945 bis 1949). Seit 1815 preußisch kam Trier 1946 zum neugegründeten Land Rheinland-Pfalz (seit 1949 Bundesland).
Bei einem Bummel durch Trier kann dieser über 2000-jährigen Stadtgeschichte nachgespürt werden. Dabei können nicht weniger als neun architektonische antike oder mittelalterliche Sehenswürdigkeiten bewundert werden, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Dazu gehören die Kaiserthemen, die Römerbrücke und die Kirche St. Peter, der älteste Dom in Deutschland. Und natürlich die berühmte Porta Nigra, das Wahrzeichen Triers. Das „Schwarze Tor“ wurde um das Jahr 170 erbaut. Aber auch für Trierer Verhältnisse junge Gebäude wie das frühneuzeitliche Kurfürstliche Palais oder die begehbare Skulptur des futuristischen Turms Luxemburg („Tower of Dreams and Longings“) (2004) auf dem Petrisberg sind wahre Hingucker. Museumsfreunde kommen u. a. im Rheinischen Landesmuseum, im Bischöflichen Dom- und Diözesan-Museum und im dem berühmtesten Sohn der Stadt gewidmeten Karl-Marx-Haus auf ihre Kosten. Wichtige Elemente der Trierer Kulturszene sind auch das städtische Theater Trier und das in Trierer Mundart aufführende Kleine Volkstheater.
Die insgesamt etwa 20.000 Studierenden der Universität Trier beziehungsweise der Hochschule Trier tragen genauso zum Flair der Stadt bei wie der ausgiebig zelebrierte Trierer Karneval oder das Olewiger Weinfest.
Wein ist auch Basis eines wichtigen Wirtschaftszweiges Triers. Die wirtschaftlich insbesondere mittelständisch aufgestellte Stadt ist Standort einiger großer Sektkellereien. Daneben ist Trier bekannt für seine Produktionswerke der Zigarettenindustrie. Vor allem basiert die Wirtschaft des regionalen Oberzentrums Trier aber auf den öffentlichen und privaten Dienstleistungssektoren sowie auf der Gesundheitswirtschaft und dem Einzelhandel.
Trier bietet seinen Bürgern und Besuchern zahlreiche Möglichkeiten, sich in Grünzonen zu erholen. So zum Beispiel im zehn Hektar großen Nells Park oder im Mattheiser Wald (45 ha) am südöstlichen Stadtrand.
