Die Großstadt Herne liegt in Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt im Ruhrgebiet. Damit gehört die kreisfreie Stadt zur Metropolregion Rhein-Ruhr. In Herne leben knapp 157000 Einwohner auf einer Fläche von 51,42 km2. Das Stadtgebiet gliedert sich in vier Bezirke mit 13 Ortsteilen.
Die Stadt ist über mehrere Bundesstraßen zu erreichen sowie über die Autobahnen A 42 und A 43, die sich hier zum Autobahnkreuz Herne treffen. Es gibt zwei Bahnhöfe und einen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr. Zudem ist die Stadt dank des Rhein-Herne-Kanals an ein gutes Wasserstraßennetz angeschlossen. Denn der Kanal ist verbunden mit dem Rhein und über den Dortmund-Ems-Kanal mit Ems und Mittellandkanal.
Die Geschichte Hernes beginnt um das Jahr 880 mit der Erwähnung in einer Urkunde des Klosters Werden. Seit dem 12. Jahrhundert bestimmte das Adelsgeschlecht Stünkrede das Leben in der Region. Die Familie hatte bis Ende des 18. Jahrhunderts ihren Sitz im Schloss Stünkrede, einem von einem ausgedehnten Schlosspark umgebenen Wasserschloss im Stadtteil Baukau.
Mit der Eröffnung der Köln-Mindener Eisenbahn 1847 begann der Aufstieg des Dorfes Herne zur Industriestadt. Etwas später wurde der Grundstein gelegt für die Ära des Steinkohle-Bergbaus: Im Jahr 1856 begann auf dem Hof des Bauern Sengenhoff die Errichtung der Zeche Shamrock. Von da an entwickelte Herne sich zur Bergarbeiterstadt.
Im April 1897 erhielt Herne das Stadtrecht. Dank des Bergbaus und des 1914 fertig gebauten Rhein-Herne-Kanals erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Herne "die goldene Stadt" genannt. Die Innenstadt war von Zerstörungen weitgehend verschont geblieben und so kamen die Menschen aus den umliegenden Städten zum Einkaufen oder um sich zu amüsieren.
Im Januar 1975 schlossen sich die Städte Herne und Wanne-Eickel zu einer neuen Stadt Herne zusammen. Drei Jahre später war mit Schließung der letzten Zeche das Kapitel Kohleabbau beendet. Noch heute zeugen viele Bauwerke, Vereine, Straßennamen und auch das Stadtwappen von der langen Tradition des Bergbaus. Erhalten sind aus dieser Zeit denkmalwürdige Gebäude und Erinnerungsstücke.
Um unschöne Altlasten des Bergbaus zu reparieren, ist Herne seit Anfang der 90er-Jahre am Landesmodellprogramm "Ökologische Stadt der Zukunft" beteiligt. Dadurch sind Landschaftsschutzgebiete, Grünflächen, Parkanlagen und natürliche Uferlandschaften am Fluss Emscher und an Bächen entstanden.
Nach den Zechenstilllegungen begannen wirtschaftlich schwierige Zeiten für die Stadt. Noch 2018 lag das Bruttoinlandsprodukt deutlich unter und die Arbeitslosenquote über dem Durchschnitt Nordrhein-Westfalens.
Geprägt wird die heutige Wirtschaft Hernes vom produzierenden Gewerbe. So hat der weltweit agierende Betonpumpenhersteller Schwing seine Zentrale direkt am Rhein-Herne-Kanal in Herne-Crange. Hier hat auch die international tätige Vulkan Gruppe ihren Sitz, ein Hersteller von Antriebs- und Kälte-Klimatechnik. Weitere bedeutende Unternehmen sind die Chemiekonzerne Ineos, Innospec und Evonik. Außerdem operieren von hier der Autozulieferer Sinterwerke, der Armaturenhersteller Adams und die FläktGroup, ein führender Anbieter von Be- und Entlüftungssystemen. Auch einige Dienstleister haben in Herne ihren Sitz wie die Parfümeriekette Pieper.
In der früheren Bergarbeiterstadt hat sich reges Kultur- und Freizeitleben entwickelt. So bildete Herne 2010 mit zahlreichen anderen Städten des Ruhrgebiets die RUHR.2010, die Kulturhauptstadt Europas.