Brandenburg an der Havel liegt im Bundesland Brandenburg. Die Mittelstadt ist gemessen an ihrer Einwohnerzahl nach Potsdam und Cottbus die drittgrößte Stadt des Landes. Heute leben etwa 77.000 Menschen in der kreisfreien Stadt. Mit einer Fläche von über 220 Quadratkilometern gilt sie sogar als größte Stadt im Land Brandenburg.
Im Westen des Landes Brandenburgs liegt die Stadt an der Havel. Durch zahlreiche Kanäle und Seitenarme dieses Flusses ist auch das Stadtbild geprägt. Die Geschichte Brandenburgs an der Havel geht auf circa 1000 Jahre zurück.
Die drittgrößte Stadt Brandenburgs ist in acht Stadtbezirke unterteilt. Den Stadtkern bilden die Teile Altstadt, Neustadt und Dom.
In der Stiftungsurkunde des Bistums Brandenburg findet sich die älteste schriftliche Erwähnung des Namens der Stadt. Diese Urkunde geht auf das Jahr 948 zurück. Möglicherweise geht der Name auf den slawischen Begriff „bran“ zurück, der so viel wie „Morast oder Sumpf“ bedeutet.
Im Mittelalter zählte die Stadt nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerungszahl wuchs aufgrund von Seuchen, Kriegen und Hungerepisoden nur sehr langsam.
Ein darauf folgender rascher Bevölkerungszuwachs auf 50.000 ist auf die Industrialisierung im 19. Jahrhundert zurückzuführen. Bis zum Jahr 1988 stieg die Zahl auf den Höchstwert von 95.000 Einwohnern. Aufgrund der Wende in der Deutschen Demokratischen Republik ist die Einwohnerzahl durch Abwanderung und einem Rückgang der Geburtenzahl jedoch wieder gesunken.
Die Stadt wird seit Januar 2015 durch die CDU und Den Linken regiert. Die Bürgermeisterin Dietlind Tiemann gehört ebenfalls der CDU an und ist seit Dezember 2003 nach einer Wiederwahl immer noch im Amt.
Das Kultur- und Freizeitangebot in Brandenburg an der Havel ist breitgefächert. Im sogenannten Haus der Offiziere, kurz HdO, finden regelmäßig Konzerte, Workshops und Tanzveranstaltungen statt. Viele bekannte Künstler traten dort bereits auf. Seit den 1990er Jahren verfügt das Brandenburger Theater über ein Symphonieorchester. Die Brandenburger Symphoniker sind seither fester Bestandteil des Kulturlebens der Stadt.
Sehenswürdigkeiten in Brandenburg an der Havel sind neben dem Archäologischen Landesmuseum, das Industriemuseum Brandenburg, das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel, die Domkirche St. Peter und Paul, die Burg Brandenburg, die Nikolaikirche, die Brandenburger Stadtmauer, das Carpzowsche Haus und viele weitere.
In Brandenburg an der Havel können sich Studieninteressierte an zwei Hochschulen immatrikulieren. 1992 wurde die Technische Hochschule Brandenburg und im Jahr 2004 die Medizinische Hochschule Brandenburg gegründet.
Wirtschaftlich betrachtet war Brandenburg an der Havel bis zum Ende der DDR ein Standort für Betriebe der Schwerindustrie. Aufgrund der Deindustrialisierung ab 1990 sind nur noch wenige der einstmaligen Stahl-, Elektro- und Getriebewerke erhalten geblieben. Wichtige Arbeitgeber im heutigen Brandenburg an der Havel sind unter anderem die ZF Friedrichshafen, die RAIL.ONE GmbH, e.on., und die Stadtwerke Brandenburg.
In Brandenburg an der Havel sind einige bekannte Persönlichkeiten geboren worden. Dazu zählen etwa der Schriftsteller Julius von Voß, der Bildhauer August Wredow, der Freiheitskämpfer Rüstow und der Dramatiker Gerd Salmen.
